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Das Monitoring der Borkenkäfer an Fichten startete zum 01.04.2020 an bayernweit 123 Standorten.

Anhand der Monitoringergebnisse wird das Schwärmverhalten von Buchdrucker, Kupferstecher und Nordischem Fichtenborkenkäfer beobachtet.

Auf der Internetseite www.borkenkaefer.org können tagesaktuell die regionale Gefährdungseinschätzung zum Buchdrucker- und Kupferstecherbefall an der Fichte sowie die Daten der einzelnen Monitoringstandorte abgerufen werden.
In wärmeren Lagen bis 800 m NN hat der Schwärmflug seit Mitte April eingesetzt. In Mittel- und Unterfranken sowie in Niederbayern lagen vereinzelt Fallenfänge über der Warnschwelle für Stehendbefall von 3000 Buchdruckern/Falle/Woche. In den höheren Lagen über 800 m NN beginnen die Käfer ebenfalls zu schwärmen. Angesichts der hohen Populationsdichten aus dem Vorjahr rechnen wir mit einem starken Ausflug der überwinternden Borkenkäfer.

Der Hauptschwärmflug wird entsprechend der aktuellen Temperaturprognosen des Deutschen Wetterdienstes Ende April erwartet. Derzeit ausfliegende Käfer befallen zunächst im Wald vornehmlich liegendes frisches Fichtenholz von Holzpoltern und unaufgearbeiteten Windwürfen.

Ist das Holz durch anfliegende Käfer besetzt, kann es zu Stehendbefall an Fichten im näheren Umkreis kommen. Sollte in den kommenden Wochen zunehmend Stehendbefall vorliegen, werden wir kurzfristig gesondert dazu berichten.

Gegenwärtig ist es v.a. in Teilen Mittel- und Unterfrankens sowie in den Wuchsgebieten „Tertiäres Hügelland“ und „Frankenalb und Oberpfälzer Jura“ bereits wieder sehr trocken.

Der aktuelle Dürreindex des Helmholzinstitutes meldet in diesen Regionen bereits Trockenstress. Hält dieser Trend an, trifft der Hauptschwärmflug der Fichtenborkenkäfer auf abwehrgeschwächte Fichten.

Die verminderte Harzproduktion aufgrund von Trockenstress erleichtert den Befall durch Borkenkäfer.

Seite zum "Dürremonitor Deutschland" vom Helmholtz - Zentrum für Umweltforschung

Handlungsempfehlungen

  • Sturmholz der Februarstürme konsequent aufarbeiten. Abgebrochene Gipfel müssen aus den Beständen entfernt werden. Sie sind noch nicht ausreichend abgetrocknet und stellen ideales Brutmaterial dar.
  • Im Wald stehendes und liegendes, befallenes Holz muss schnellstmöglich aufgearbeitet und aus dem Wald abgefahren werden, bevor die Käfer ausgeflogen sind. Ggf. ist eine kurzfristige Vorausflugbehandlung der Polter mit einem Pflanzenschutzmittel sinnvoll.
  • Die Suche nach frischem Stehendbefall ist erst mit Einsetzen des Hauptschwärmfluges sinnvoll.

Ihr Einsatz ist bei der gründlichen Aufarbeitung des Käferbefalls der ersten Schwärmwelle ist am wirkungsvollsten! Denn dann haben Sie eine Chance, die Käferpopulation abzuschöpfen und so die Ausbreitung des Befalls erfolgreich zu verhindern.

Quelle: LWF Bayern - Blickpunkt Waldschutz 3/2020

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