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17 Mio. Fm Schadholz im südlichen Alpenraum

In der Nacht auf den 30. Oktober hat das Sturmtief „Vaia“ nach ersten Erhebungen in Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz mehr als 17 Mio. Fm. Schadholz verursacht. Er zählt damit zu den größten Sturmereignissen der letzten Jahrzehnte. Die Region Venetien wurde mit geschätzten 11 Mio. Fm besonders stark getroffen. Für Südtirol und das Trentino werden jeweils 1,5 Mio. Fm. nach ersten offiziellen Erhebungen angegeben.

Stradivari-Tonholz betroffen

Vom Sturm schwer getroffen sind auch Gebiete mit Nadelhölzer bester Qualität, die unter anderem für Stradivari-Streichinstrumente Verwendung finden.

Noch größere Schäden befürchtet

Einige Forstexperten gehen nach Vor-Ortbesichtigungen und Flügen über die Schadgebiete noch von weit größeren Schadholzmengen aus. Grund dafür sind die sehr hohen Holzvorräte der Wälder aufgrund geringer Holznutzung in den letzten Jahrzehnten.

Auswirkungen auf den Holzmarkt

Nach dem Sturm Frederike in Mittel- und Norddeutschland mit rund 17 Mio. Fm Schadholz Anfang des Jahres und des anhaltend starken Borkenbefalls im gesamten Mitteleuropa sind die Aussichten auf dem Rundholzmarkt momentan nicht besonders rosig. Dazu kommt, dass nach den ersten Foto- und Videoaufnahmen die Bäume überwiegend geworfen sind, d.h. sie können grundsätzlich uneingeschränkt für die Sägeindustrie verwendet werden. Erste Rundholzpreis Rücknahmen um rund 5€/Fm hat es bereits gegeben.

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Ob die Preise stärker fallen hängt vor allem von der Witterung ab. Wird das Schadholz eingeschneit, ist mit einer geringen Aufarbeitung über das nächste halbe Jahr zu rechnen. Wenn nicht werden bereits in ein bis zwei Monaten erhebliche Holzmengen auf den Markt kommen. Der andere große Faktor ist die Bringbarkeit des Holzes, denn es befinden sich viele Schadflächen in schlecht erschlossenen, unwegsamen Gebirgstälern. Wieviel von dem Holz letztlich aufgearbeitet werden kann und mit welchem Tempo wird sich zeigen.

 

Remigius Hammerl

Quelle: Holzkurier

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