Prof. Christian Ammer kritisiert Wohlleben-Buch: Bäume kuscheln nicht

In einem Interview mit der FAZ Ende September hat der Waldbau-Professor der Georg-August-Universität Göttingen, Christian Ammer, das 2015 erschienene Buch „Das geheime Leben der Bäume“ fachlich umfassend kritisiert. Das Sachbuch hält sich seit seinem Erscheinen auf mehreren Bestseller-Listen.

Als zentralen Kritikpunkt sieht Prof. Ammer, dass die in dem Buch zitierten Quellen auf nicht wissenschaftliche Weise interpretiert und ausgeschmückt werden. Besonders zu beanstanden ist dies, da für den Leser nicht erkennbar ist, wo die gesicherten Erkenntnisse enden und die Auslegungen des Autors beginnen. Allgemein wird ein Bild vom Wald gezeichnet, dass alle Bäume als sich liebende Freunde darstellt. Kommt nun die Forstwirtschaft daher und fällte einen Stamm, so würde eine Lücke in die Familie der anderen Bäume gerissen und der Gefallene betrauert.

Wegen solcher „Fake-Facts“ reagierte der Waldbau-Professor, zusammen mit anderen Wissenschaftlern, mit einer Petition. Diese wurde von rund 4.500 Personen unterzeichnet. Auch die Wichtigkeit von freiem, kritischem Journalismus wird von Prof. Ammer betont. Ohne dieses Korrektiv, dass einen Kaiser, der keine Kleider anhat, sondern nackt ist, entlarvt, müsse man sich Sorgen machen.

Weitere Infos und ein Video auf Frankfurter Allgemeine Zeitung www.faz.net.

Quelle: http://blogs.faz.net/blogseminar/die-wahrheit-ueber-den-deutschen-wald/