Südostbayern Submission 2015

Waging am See: Großer Andrang herrschte am Freitag 13. Februar im Kurhaus in Waging, als die Organisatoren der Südostbayern-Submission die Ergebnisse des Wertholzverkaufs der Öffentlichkeit präsentierten. Aber nicht nur mit dem öffentlichen Interesse, sondern vor allem auch mit den erzielten Erlösen konnten die Veranstalter - der Forstbetrieb Ruhpolding der Bayerischen Staatsforsten AöR, die Waldbesitzervereinigungen Traunstein und Laufen-Berchtesgaden und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein - zufrieden sein. Laub- und Nadelstammholz bester Qualität aus dem gesamten südostbayerischen Raum konnten auch in diesem Jahr zu sehr guten Preisen vermarktet werden.

Mit Spannung folgten die Besucher im Kurhaus den Ausführungen von Jan Röder, der als Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Traunstein die Ergebnisse präsentierte. 30 Firmen (Vorjahr 26) haben zum Submissionstermin Gebote vorgelegt. Davon bekamen 27 Bieter mindestens einen Zuschlag. Vertreten waren die deutsche und österreichische Messerfurnierindustrie, Instrumentenbauer, Sägewerker, Schreiner und Händler. Die Angebotsmenge von insgesamt 325 Festmetern wurde von privaten Waldbesitzern und den Staatsforstbetrieben aus der Region geliefert. Größte Anbieter waren auch dieses Jahr der Forstbetrieb Ruhpolding (Bayerische Staatsforsten) mit rund 100 Festmetern und die Waldbesitzervereinigung Laufen-Berchtesgaden mit 55 Festmetern. Darüber hinaus beteiligten sich die Waldbesitzervereinigungen Altötting-Burghausen, Wasserburg-Haag, Mühldorf, Traunstein und Erding sowie die staatlichen Forstbetriebe Berchtesgaden, Wasserburg, Freising und St. Martin (Saalforste).

Die zentrale Baumart der Submission ist seit einigen Jahren die Eiche. Stolze 118 Festmeter konnten zu einem deutlich gestiegenen Durchschnittspreis von 424 €/Festmeter (Vorjahr 374 €/Festmeter) verkauft werden. Eine Eiche aus dem Forstbetrieb Freising wurde diesmal auch die sogenannten „Braut“ der Submission. Sie erzielte das höchste Gebot mit 942 €/Festmeter und damit 1.158 € für den Stamm (1,23 Festmeter). Der teuerste Stamm war ebenfalls eine Eiche mit einem Durchmesser von 1,08 m und 4,67 Festmeter Volumen, über den sich ein Waldbesitzer der WBV Altötting-Burghausen freuen darf. Der „mächtige“ Baum kam mit einem Gebot von 729 €/Festmeter auf einen Gesamtwert von 3.404 €.

Wie auch in den vergangenen Jahren stießen die Bergahornstämme auf reges Interesse. So erzielte die submittierte Menge von 39 Festmeter einen Durchschnittspreis von 267 € (Vorjahr 289 €/Festmeter). Ein Bergahorn wurde mit einem Spitzenpreis von 928 €/Festmeter einem bekannten Furnierhersteller aus Österreich zugeschlagen. Aber auch Sondersortimente wie Nussbaum, Esche, Ulme, Erle und Birne, wurden in geringem Umfang angeboten und fanden ihre Käufer.

Das Nadelholzangebot wurde auf der diesjährigen Submission noch einmal deutlich ausgebaut und erreichte knapp 40 % der Verkaufsmenge. Im Angebot waren ca. 73 Festmeter Lärche mit einem erlösten Durchschnitt von 252 €/Festmeter und einem Spitzenpreis von 588 €/Festmeter und tendiert damit leicht rückläufig (Vorjahr 259 €/Festmeter bzw. 739 €/Festmeter). Die Fichte ist dagegen stark im Aufwind. 36 Festmeter feingewachsener Fichte aus dem Bergwald legten mit einem sensationellen Durchschnittserlös von 207 €/Festmeter kräftig zu (Vorjahr 165 €/Festmeter). Von einem Furnierhersteller aus Baden-Württemberg erworben wurde ein hervorragender Fichtenstamm aus dem Forstbetrieb Berchtesgaden um 456 €/Festmeter.

Der Durchschnittspreis über alle Baumarten lag mit 313 €/Festmeter deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Im Vergleich zur letzten Submission konnte der Erlös sogar um 20 % gesteigert werden. Neben all den guten Geschäften soll bei den Anbietern aber die Freude am Holz und vor allem an der Qualität ihrer Wälder im Vordergrund stehen, so Sebastian Kurzmeier, Stellvertretender Betriebsleiter des Forstbetriebs Ruhpolding und Verkaufsleiter der waldbesitzübergreifenden Submission. In Zeiten des Klimawandels sei die Umsetzung einer naturnahen Waldwirtschaft zum Erhalt gesunder, baumartenreicher Mischwälder wichtiger denn je. Seit 18 Jahren zeige die Südostbayern-Submission mit ihrer hohen Qualität der Hölzer und der Bandbreite an angebotenen Baumarten immer wieder, dass die Waldbesitzer dabei auf dem richtigen Weg sind. Försterin Petra Bathelt und Kollege Max Poschner des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Traunstein, rundeten mit fachkundigen Führungen über den Submissionsplatz mit Erläuterungen zu den besten bzw. interessantesten Stämmen die gelungene Veranstaltung ab.

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