Holzmarkt: Trotz stockender Bauwirtschaft, Nachfrage Nadelsägerundholz zieht an!
Die riesigen Borkenkäferkalamitäten in Mitteldeutschland und insbesondere in Tschechien sind vorüber und extreme Schadereignisse bei uns sind ausgeblieben. Überkapazitäten bei den Sägewerken sind vorhanden und der Holzbau ist entgegen dem allgemeinen Trend recht robust. Dementsprechend sind bei mäßigen Schadholzaufkommen im Mitteleuropa die Nadelrundholzpreise im Sommer nicht komplett abgestürzt und ziehen aktuell wieder an. Die Abfuhr ist sehr gut.
Probleme für stärker steigende Holzpreise sind neben schwierigen Absatzverhältnissen für Schnittholz insbesondere weiter stark steigender Bürokratismus (geplantes Lieferkettengesetz, steigende Kosten für Straßen-Maut sowie Versicherungen, Blockabfertigung Inntal).
Borkenkäfer und Kalamitätsholz
Trotz der kühlen und nassen Witterung ist die Gefahr durch den Borkenkäfer allgegenwärtig. Die Fangzahlen des Monitoringsystems waren im Juni beim Buchdrucker außergewöhnlich hoch. Die Menge an Schadholz durch Borkenkäfer war in diesem Jahr zum Glück niedriger als befürchtet.
Faserholz- und Industrieholzmärkte
Die Lager der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind gut gefüllt, was Preissteigerungen aktuell verhindert, dennoch sind diese derzeit stabil. Das Holz läuft kontinuierlich ab.
Energieholz- und Hackschnitzelmärkte
Insbesondere der Energieholzmarkt zeigt sich angespannt. Hohe Lagerbestände aus der letzten Heizsaison und ein geringerer Verbrauch im Sommer haben die Nachfrage nach Waldhackgut stark gedämpft, die Preise sind entsprechend zurückgegangen. Die Vermarktung über die WBV ist dennoch gesichert. Es empfiehlt sich möglichst viel ins Brennholz/Industrieholz zu schneiden, damit weniger Waldhackgut anfällt.
Aussichten und Export
Die Marktbedingungen bleiben weiterhin volatil, weshalb eine enge Abstimmung mit den Holzvermittlern empfohlen wird. Der Export von Holz, insbesondere bei Kalamitätsholz, hat in den letzten Jahren geholfen, den Markt zu stabilisieren. Ohne den internationalen Absatz wäre die Vermarktung des Schadholzes ein großes Problem geworden, das den Waldschutz und die CO2-Bilanz zusätzlich belastet hätte. Der „kurze Weg“ bleibt jedoch das Ziel, um den regionalen Markt bestmöglich zu bedienen.